Herzog Medical Centre in Jerusalem

Im Nordosten Jerusalems liegt der Campus von Herzog-Hospital. Es ist mit rund 550 Betten das drittgrößte Krankenhaus in Jerusalem und behandelt, in freier Trägerschaft, Patienten unabhängig von deren religiöser Ausrichtung oder Staatsangehörigkeit; das medizinische und pflegende Personal setzt sich aus Mitarbeitenden aller Bevölkerungsgruppen und Religionszugehörigkeiten zusammen, beispielhaft für ein gelungenes Zusammenleben und -arbeiten im Nahen Osten. Gegründet im Jahr 1895 im damaligen Palästina, ist es heute ein führendes Lehr- und Forschungskrankenhaus für geriatrische und psychische Gesundheitsvorsorge in Israel.
Herzog-Hospital hat sich neben der Behandlung und Erforschung altersbedingter Erkrankungen auf die Behandlung von Atemwegserkrankungen spezialisiert. Eine spezielle Abteilung – die einzige ihrer Art in Jerusalem – befasst sich mit der Versorgung und Behandlung von Kindern im Alter von drei Monaten bis zu 21 Jahren, die aufgrund von Atemwegsdefekten nicht oder nicht kontinuierlich selbstständig atmen können.
Der zweite Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Behandlung psychischer Erkrankungen. Das angegliederte „Mental Health Center“ behandelt stationär und ambulant Menschen mit geistigen oder seelischen Erkrankungen, die von Angstzuständen und Depressionen bis hin zu Zwangsstörungen, Psychosen und Demenz reichen. Angegliedert an diese Abteilung ist „Metiv“, das israelische Zentrum zur Behandlung von Psychotraumata. Die Kompetenz dieses Zentrums auf dem Gebiet der Erforschung, Diagnose und Behandlung posttraumatischer Störungen und zur Herausbildung seelischer Resilienz wird in Israel, aber auch weltweit zum Beispiel nach Terroranschlägen oder Naturkatastrophen nachgefragt.
Die Arbeit von Herzog-Hospital wird durch Fördergruppen weltweit unterstützt, auch in Deutschland gibt es einen Freundeskreis mit Sitz in Frankfurt. Vor allem die Projekte, die Hilfsprogramme für Kinder und Jugendliche mit posttraumatischen Störungen anbieten, werden von hier aus unterstützt. Auch viele präventive Maßnahmen in Schulen und Familien helfen den jungen Menschen in Jerusalem und Israel mit den vielfältigen Herausforderungen des Alltags zurecht zu kommen. Nach der Corona-Epidemie und vor allem nach dem Terror-Angriff vom 7. Oktober 2023 und seinen Folgen werden diese Angebote verstärkt nachgefragt und sind notwendiger als zuvor.